Integrationsfachdienst (IFD)
gemeinnützige GmbH

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AUT*CIA Newsletter Nr. 1

Eine ganze Reihe internationaler Studien sowie ein paar wenige nationale Hinweise machen darauf aufmerksam, dass schwerbehinderte Frauen und Mädchen mit hochfunktionalem Autismus (HFA) bzw. Aspergersyndrom (AS) gegenüber dem männlichen Geschlecht in der Arbeitswelt Benachteiligungen erfahren, die den beruflichen Einstieg erschweren, einen häufigen Wechsel des Arbeitsplatzes mit sich bringen sowie den vollständigen Rückzug aus dem Erwerbsleben begünstigen.

Die bislang vorliegenden Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Erwartungshaltungen, mit denen Frauen mit Autismus im Erwerbsleben konfrontiert werden, zu spezifischen beruflichen Belastungen führen, die die sich von jenen, autistischer Männern unterscheiden.

Es fehlen Erkenntnisse, worauf sich die besonderen Belastungen zurückführen lassen, und es fehlen Erkenntnisse, welche Hilfestellung Frauen benötigen, um im Arbeitsleben nachhaltig beschäftigt zu bleiben und in ihrer persönlichen Entwicklung Stabilisierung zu finden.

Diesen Hinweisen möchten wir in unserem Projekt nachgehen und die spezifischen Belastungen und Lebensumstände von jungen schwerbehinderten Mädchen und Frauen mit HFA/AS im Rahmen der beruflichen Qualifizierung und Platzierung, die eine gleichberechtigte und nachhaltige Teilhabe am Arbeitsleben verhindern, bundesweit erforschen.

Auf Grundlage der Ergebnisse sollen gezielt (Beratungs-) Angebote und Maßnahmen entwickelt bzw. angepasst werden.

AUT*CIA steht "Chancengleichheit von schwerbehinderten Frauen mit HFA/AS im Arbeitsleben"

Das Modellprojekt wird vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales aus den Mitteln des Ausgleichsfonds für überregionale Vorhaben zur Teilhabe schwerbehinderter Menschen am Arbeitsleben finanziert und vom 01.04.2022 bis 30.09.2024 durchgeführt.

Die Projektpartner

Nach ein paar anfänglichen Umstrukturierungen, stehen nun die Projektpartner fest und allen ist es zwischenzeitlich gelungen, die vorgesehenen Mitarbeiter für das Projekt zu gewinnen.

Projektpartner sind:

  • Berufsbildungswerk St. Franziskus Abensberg
  • Integrationsfachdienst (IFD) gemeinnützige GmbH Nürnberg
  • Berufsförderungswerk (BFW) Hamburg GmbH

Das B.B.W. Abensberg, unter der Gesamtleitung von Herrn Walter Krug, ist als Erstzuwendungsempfänger für die Projektleitung zuständig. Herr Andreas Backhaus, Leitung des IFD Nürnberg, sowie Frau Steffi Plokarz, Leitung des BFW Hamburg, konnten als Projektpartner gewonnen werden. Durch die unterschiedlichen Organisationsstrukturen und den Erfahrungswerten, wird das Projekt sehr bereichert.

Prof. em. Dr. phil. Matthias Dalferth – wissenschaftliche Begleitung:
Dieses Forschungsvorhaben wird durch Herrn Prof. em. Dr. phil. Matthias Dalferth, der OTH Regensburg, wissenschaftlich begleitet. Wir freuen uns sehr darüber, denn seine langjährige Expertise auf dem Gebiet der beruflichen Rehabilitation und Teilhabe am Arbeitsleben von Personen mit einer Autismus-Spektrum-Störung ist für das Projekt von großer Bedeutung.

Kooperationspartner:
Als weitere Kooperationspartner konnten zudem die Agentur für Arbeit in Regensburg, stellvertretend für die Bundesagentur der Arbeit Deutschland, mit Frau Kerstin Obermeier, gewonnen werden. Der autismus Landesverband Baden-Württemberg e.V., vertreten durch Herrn Hans Heitmann, unterstützt das Projekt ebenfalls mit seinem Netzwerk und seinem Wissen zum Autismus-Spektrum.

Das Projektteam

Dr. phil. Katrin Reich – wissenschaftliche Projektleitung (B.B.W. St. Franziskus Abensberg)
Für die wissenschaftliche Arbeit konnte erneut Frau Dr. phil. Katrin Reich gewonnen werden. Sie war bereits als wissenschaftliche Projektleitung im Vorgängerprojekt AUT-1A beschäftigt und zeichnet sich durch ihre Expertise im Bereich der Teilhabe am Arbeitsleben von Menschen mit einer Autismus-Diagnose aus. Sie ist Autorin unterschiedlicher Publikationen und wissenschaftlicher Beiträge. Hinzu kommen verschiedene Lehraufträge an unterschiedlichen Hochschulen. Neben Ihrer wissenschaftlichen Arbeit verfügt sich über eine langjährige Projekterfahrung in unterschiedlichen Projekten. Gerade die Verbindung von wissenschaftlichen Erkenntnissen und ihrer praxisnahen Umsetzung sind für sie von großer Bedeutung, weshalb sie sich auf die Umsetzung des neuen Praxisforschungsprojekt AUT*CIA in besonderem Maße freut.

Tanja Ederer – Projektmanagement und –mitarbeit (B.B.W. Abensberg)
Im Modell der geteilten Leitung übernimmt Frau Tanja Ederer als Betriebswirtin VWA und Sozialpädagogin B.A. das Projektmanagement und die Projektkoordination. Sie kann inzwischen auf gute Projekterfahrung, mit sehr unterschiedlichen Themen, auch in leitendender Position, zurückgreifen. Hinzu kommt, dass sie bereits im Projekt AUT-1A für das Projektmanagement sowie die Projektmitarbeit zuständig war. Wie auch im Projekt AUT-1A übernimmt Frau Ederer im Rahmen des Projektmanagements insbesondere die Zusammenarbeit mit der gsub-Gesellschaft für soziale Unternehmensberatung mbH und die Koordination. Zudem ist sie erneut in der Projektmitarbeit tätig. Überdies besuchte sie einige Fortbildungen zum Thema Autismus und kann im B.B.W. Abensberg auf eine mehrjährige Begleitung von jungen Menschen mit einer Autismus-Diagnose zurückblicken.

Martina Mehl – Projektmitarbeit (IFD gGmbH Nürnberg)
Frau Mehl arbeitet seit elf Jahren beim Integrationsfachdienst Mittelfranken (IFD gGmbH) am Standort Nürnberg. Sie ist dort mit der beruflichen Sicherung und Wiedereingliederung von Menschen mit Behinderung im Arbeitsleben betraut. Seit Sommer 2021 arbeitet sie innerhalb des IFDs mit zwei weiteren Kolleg*innen im Projekt IBERA (Individuelle Integrationsberatung für Menschen im Autismus-Spektrum mit Hochschulreife). Dort werden Menschen im Autismus-Spektrum speziell innerhalb des Studiums und auf dem Weg in die Arbeitswelt begleitet. Wissenschaftliche Erfahrung sammelte sie im Institut für Praxisforschung und Evaluation (IPE) an der Evangelischen Hochschule Nürnberg. Dort begleitete sie wissenschaftliche Projekte im sozialen und kirchlichen Kontext.

Eva Brandstetter – Projektmitarbeit (IFD gGmbH Nürnberg)
Frau Brandstetter, Dipl.-Sozialpädagogin (FH), arbeitet ebenfalls seit über drei Jahren beim Integrationsfachdienst Mittelfranken am Standort Nürnberg. Ihr Arbeitsschwerpunkt liegt sowohl in der Beratung und Vermittlung von Menschen mit Schwerbehinderung in das Arbeitsleben als auch in der weiterführenden Unterstützung des Bereichs der beruflichen Sicherung. Zum Themenbereich „Frauen“ absolvierte sie einige Fortbildungen und sammelte gute Erfahrungen auf Grund ihrer Tätigkeit in der Beratungsstelle Kassandra in Nürnberg. Frau Brandstetter bereichert das Projekt durch zahlreiche Erfahrungen aus der alltäglichen Praxis.

Jan Tolkien – Projektmitarbeit (BFW Hamburg)
Herr Tolkien kann auf mehrere Jahre Fallbegleitung im Kontext der beruflichen Rehabilitation mit Jugendlichen und Erwachsenen in Berufsförderungswerk und Berufsbildungswerk zurückblicken. Zudem sammelte er im Bereich der ambulanten Sozialpsychiatrie viele Eindrücke aus den Lebenswelten psychisch erkrankter Menschen, dabei begleitete er immer wieder Menschen mit einer Autismus-Diagnose. Mit Hilfe verschiedener Fortbildungen in diesem Bereich vertiefte Herr Tolkien sein Wissen stetig. Des Weiteren kann er Erfahrungen im Projektmanagement vorweisen, z.B. durch das Projekt der Joachim Herz Stiftung im Programm des Schülerstipendiums „grips gewinnt“. vorweisen. Im Rahmen seines Studiums der Erziehungs- und Sozialwissenschaften an der Westfälischen Wilhelms Universität Münster erlernte er das wissenschaftliche Arbeiten.

Weitere Kurzinformationen

  • Der Projektbeirat wird aktuell noch konstituiert. Die erste Projektbeiratssitzung ist in Planung und wird voraussichtlich im November stattfinden.
  • Unsere Webseite ist online. Sie finden uns unter: https://www.autismusundarbeit.de/autcia
  • Die quantitative Befragung wurde gestartet. Bitte unterstützen Sie uns dabei und teilen unseren Befragungslink an alle interessierte Personen ab 18 mit einer Autismus-Diagnose. Den Zugang zum Fragebogen sowie weitere Informationen finden Sie unter: https://www.autismusundarbeit.de/autcia-wissenundaustausch

Wir bedanken uns für das Lesen und freuen uns, wenn Sie uns mit Anregungen, Ideen, aber auch mit Kritikpunkten unterstützen. Freuen Sie sich auf unsere nächsten News.

Herzliche Grüße
Ihr Projektteam AUT*CIA

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Einheitliche Ansprechstelle für Arbeitgeber

Viele Arbeitgeber werden noch immer von komplexen Zuständigkeits- und Förderstrukturen oder aufwendigen Antragsverfahren abgeschreckt.

Deshalb hat der Gesetzgeber ein passgenaues Servicepaket zur Entlastung der Arbeitgeber geschnürt, um die Einstellung oder Ausbildung von schwerbehinderten Menschen und allem, was damit zusammenhängt, enorm zu vereinfachen: Mit den Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA) steht seit Anfang des Jahres 2022 regional je ein EAA-Inklusionsberater oder eine EAA-Inklusionsberaterin bereit, um die Arbeitgeber bei allen Fragen und Schritten im Zusammenhang mit der Beschäftigung, der Einstellung oder Ausbildung von schwerbehinderten Menschen zu entlasten.

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